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Forel Klinik AG

Islikonerstrasse 5
CH-8548 Ellikon a.d. Thur
Telefon +41 52 369 11 11
Fax +41 52 396 11 12
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Gestaltung / Konzept

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Oberer Graben 46
9000 St.Gallen
www.fagetti.net

Programmierung

Emini Arts GmbH
Lerchenfeldstrsse 3
9014 St.Gallen
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Nico Schaerer
Atelier & Gallery
Hammerstr. 8
8008 Zürich
www.nicoschaerer.com

Porträt-Bilder Mitarbeitende Forel Klinik

Salvatore Vinci
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Zürich
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Berichte

Editorial
Rückblick auf das Jahr 2022

Finanzen

Bilanz 2022
Erfolgsrechnung 2022
Bericht der Revisionsstelle
Betriebliche Kennzahlen
Kommentar zur Rechnung

Das Jahr in Kürze

Zahlen und Fakten

Die Organe der Klinik

Forschung

Kontakt

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Wir sind stolz auf unsere Leistungen nach einem erneut sehr ereignisreichen und herausfordernden Jahr. Viele stattgefundene Entwicklungen haben die Forel Klinik AG zukunftsfähiger gemacht. Mit strategisch richtig gesetzten Segeln nutzen wir den stürmischen Branchenwind für unser Fortkommen.

Der Schweizerische Gesundheitsmarkt und die Spitallandschaft stehen vermehrt unter Druck. Steigende Gesundheitskosten und wachsende Krankenkassenprämien rufen nach Kosteneinsparungen. Die Inflation und das Zinsumfeld sind unsicher. Von politischer Seite wird die Ambulantisierung der Medizin gefordert, was sich ohne Verbesserung der Tarifsituation als schwierig erweist. Tarifunsicherheiten erschweren eine zuverlässige Planung der Kliniken in der Grundversorgung. Kosten müssen durch Effizienzmassnahmen gesenkt werden. 

Hinzu kommt die zunehmend kritische Arbeitsplatzsituation im Gesundheitswesen. Rekrutierungsprobleme und Personenengpässe – aber auch Forderungen nach Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Gesundheitswesen – rufen nach innovativen, flexiblen Lösungen. Herausforderungen bestehen auch im digitalen Bereich, insbesondere haben der Datenschutz und die Datensicherheit – auch im Hinblick auf das Inkrafttreten des neuen Schweizer Datenschutzgesetzes – in den Spitälern höchsten Ansprüchen zu genügen. 

Gleichwohl bleibe ich optimistisch: In diesen herausfordernden Zeiten bewähren sich der Unternehmergeist und der Elan zur nötigen Transformation. 

Ein gutes Beispiel dafür ist die Forel Klinik AG. Dank entwicklungsorientierter Führung, Eigenverantwortung und Durchhaltewillen, einer auf Partnerschaftlichkeit und Vertrauen aufbauenden Kultur und dem grossen Engagement der Mitarbeitenden konnte auch dieses ereignisreiche Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Der Jahresabschluss der Klinik weist ein gutes betriebliches Ergebnis von knapp über 1 Million Franken aus. Die Auslastung stationär ist nach wie vor sehr hoch und beträgt 98%. Durch die Rückzahlung von Hypotheken konnte die Eigenkapitalquote auf 44% erhöht werden. 

Die Klinik hat die Anforderungen für den beantragten Leistungsauftrag ABH1 (Abhängigkeitserkrankungen: Alkohol, Medikamente und Nikotin) der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich 2023 erfüllt. Damit ist der Verbleib auf der Spitalliste für die kommenden zehn Jahre gesichert. Die Infrastrukturplanung für die stationäre Klinik wird damit gesichert weiter in Angriff genommen. 

Auch im Namen des ganzen Verwaltungsrates danke ich unseren rund 160 Mitarbeitenden für ihre anhaltende Flexibilität, ihren Teamgeist und ihre Einsatzbereitschaft im Jahr 2022. Wir haben grosse Zuversicht in das Mitwirken aller Mitarbeitenden, im neuen Jahr gemeinsam an einem Strang in dieselbe Richtung zu ziehen und unsere über 130-jährige Erfahrung in der Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit erfolgreich weiter in die Zukunft zu tragen. 

Gitti Hug
Präsidentin des Verwaltungsrats

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Nachdem wir das Jahr 2021 unter den Schlagworten-

  • Konsolidierung – des Betriebs nach COVID19 und der medizinischen Prozesse,
  • Intensivierung – des Therapieangebots für komorbid vorliegende psychische Störungen und
  • Flexibilisierung – insbesondere in Bezug auf die Durchlässigkeit der stationären, tagesklinischen und ambulanten Behandlungsrahmensubsumiert hatten, war damit der Grundstein für die Entwicklungen im vergangenen Jahr 2022 bereits gelegt

Organisatorische Umstrukturierungen

Flexibel und konsolidierend sollten der Klinikbetrieb und unsere inhaltliche Entwicklung weitergehen, nachdem zu Jahresbeginn der medizinische Direktor und Chefarzt Ralf Pelkowski die Forel Klinik verliess. Notwendig wurden damit organisatorische Umstrukturierungen und damit verbunden neue Zuständigkeiten. Christian Lorenz übernahm zunächst interimistisch, ab August 2022 dauerhaft die Leitung des Medizinisch-Therapeutischen Bereichs. Die Chefarztposition erfuhr eine Konzentration in der übergeordneten Fachleitungsverantwortung und damit eine stärkere Ausrichtung der Stelle auf die medizinische Entwicklung der Behandlung sowie der notwendigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Zudem wurden die Funktionen der Leitenden Ärztin Ausserstationäre Versorgung – mit den Verantwortungsbereichen Tagesklinik und Ambulatorium in Zürich – sowie des Leitenden Arztes Stationäre Versorgung – Verantwortungsbereiche Entzug und Entwöhnungsabteilungen in Ellikon – geschaffen. Der psychotherapeutischen Schwerpunktsetzung in unserem Behandlungsangebot wurde ausserdem die Implementierung einer (psycho-)therapeutischen Leitung in der Tagesklinik gerecht. 

Personelles Wachstum

Weiteres Wachstum, wie bereits in den Vorjahren, erlebte unser Pflegeteam, das den Behandlungsalltag im direkten Kontakt zu unseren Patientinnen und Patienten wesentlich prägt. Unter anderem freuen wir uns über die Komplettierung der Leitung des Pflegeteams und die Integration zweier Genesungsbegleiter / Peers, die standortübergreifend tätig sind.In der Geschäftsleitung gelang im Herbst die Besetzung der CFO-Stelle mit Patrick Bürli, was sich unmittelbar mit positivem und entlastendem Effekt auf uns alle auswirkte.Um einerseits den Blick aufs Ganze und Langzeitentwicklungen systematisch und unternehmensweit zu gewährleisten, und andererseits strukturiert mit dem operativen Geschehen zu verbinden, wurde in der Direktion Mitte des Jahres die Abteilung Unternehmensentwicklung gebildet. Es ist essentiell für das Fortbestehen der Klinik, dass es uns kontinuierlich und effizient gelingt, Neuerungen erfolgreich in unserer täglichen Arbeit zu etablieren, um mit den notwendigen Entwicklungen mitzugehen. Die neue Abteilung integriert zusätzlich das Qualitäts- und Risikomanagement. Gleichzeitig erfuhren das Qualitätsmanagement und auch die IT aufgrund der gestiegenen Anforderungen der kantonalen Spitalliste eine personelle Aufstockung. 

Spitallistenplatz Zürich gesichert

Noch Ende des Vorjahres wurde die Bewerbung um den erneuten Spitallistenplatz in unserem Heimatkanton Zürich bei der Gesundheitsdirektion eingereicht. Sie hatte die Überprüfung unserer Klinikstrukturen und -prozesse erfordert, die wir überwiegend unverändert oder mit minimen Anpassungen weiterführen konnten, um eine qualitativ hochwertige und zweckmässige Spezialbehandlung von Abhängigkeitserkrankungen anzubieten. Neuerungen waren stärker im Bereich Qualitätscontrolling und bei der Datensicherheit/Datenschutz, unter anderem mit einem ISMS-Konzept (Information Security Management System), notwendig. Sehr unterstützend ist dem Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) dabei die Koordination des Minimalstandards gelungen und der gemeinsame Einkauf von CISO-Leistungen (Chief Information Security Officer) sowie von Standardvorgabendokumenten.
Folgerichtig – aber deshalb nicht weniger zu unserer grossen Freude – erreichte uns im Sommer 2022 die Bestätigung der Gesundheitsdirektion Zürich, dass der Spitallistenplatz der Forel Klinik bis 2032 zugesprochen wird.Nicht zu vergessen ist, dass parallel zur Zürcher Listenplatzbewerbung auch die Einreichung um einen erneuten Leistungsauftrag beim Kanton Schaffhausen erfolgte. Dies geschah ebenfalls mit dem erfreulichen Resultat, sich auf der sich in Vernehmlassung befindlichen provisorischen Spitalliste zu wissen.

Integriertes Behandlungskonzept

Neben diesen “Pflichtübungen” zur Existenzsicherung unserer Klinik und trotz Umsetzung der strukturellen Neuerungen investierten wir in die “Kür”: Inhaltliche Weiterentwicklungen, um das Behandlungsangebot zu optimieren und zeitgemäss zu gestalten – immer im Bestreben, die Möglichkeiten des sich noch findenden Behandlungsteams nicht zu überfordern. So wurden z.B. die Aufnahme- und Behandlungsprozesse unserer Modellstation Aspi dahingehend umgestaltet, dass innerhalb eines Bereichs integrierte Entzugs- und Entwöhnungsbehandlungen von einem einzigen Team realisiert werden. Damit entfallen Wartezeiten auf die nächste Behandlungsphase und Therapeutenwechsel, sodass die angestossenen Prozesse gradliniger durchgeführt werden können. Ergänzt wird die Umgestaltung durch gemeinsame Behandlungsplanungssitzungen, an denen neben zuständigen Ärzten und fallführenden Therapeuten endlich auch die Patienten sowie Spezialtherapeuten aus allen an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen beteiligt sind. Wiederum wurden zusätzliche themen- und störungsspezifische
Gruppenpsychotherapieangebote entwickelt und eingeführt, u.a. mit besonderem Fokus auf den Umgang mit aversiven Gefühlen, Wissensvermittlung zu Entstehung und Behandlung von Traumafolgestörungen und transdiagnostischen Themen wie Selbstfürsorge, Konfliktbewältigung und biografischen Integrationsarbeiten. Das Besondere an den letztgenannten Gruppen ist, dass sie im Sinne von “thematischen Schwerpunktwochen” mehrfach angeboten, aber jeweils von unterschiedlichen therapeutischen Disziplinen ausgestaltet werden.

Arealentwicklung in Ellikon

Nicht nur das stetige Modellieren der Behandlungskonzepte hat unsere Aufmerksamkeit erhalten, sondern auch das Beantworten der Frage zur notwendigen Arealentwicklung in Ellikon. Die Gebäude der stationären Klinik sind in die Jahre gekommen. Die Infrastruktur ist nur mit grossem Aufwand auf die neuen Anforderungen anzupassen. Das Projekt Masterplan hat uns per Ende Jahr in Form einer Grobplanung und Machbarkeitsstudie eine Antwort beschert. Es gibt gute, auf dem Gelände realisierbare Szenarien, wie sich der Campus neugestalten könnte. Nicht überraschend, aber nun konkretisiert mit einem Szenario vorliegend, ist die ungelöste Finanzierung. Jedes bauliche Vorhaben in dem geplanten Umfang übersteigt die aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten der Aktiengesellschaft. Wie sich solche Zukunftsaufgaben bewältigen lassen, wird uns 2023 intensiv beschäftigen. 

Umsetzung mit Makeln

Die Einführung des Anordnungsmodells in der psychologischen Psychotherapie erfolgte bei uns im Juli des Berichtsjahrs mit dem Ziel, nach der Übergangsphase ab 1. Januar 2023 mit der zusätzlichen ambulanten Tarifstruktur korrekt abzurechnen. Das bedurfte der Einführung und Schulung der neuen Abrechnungskriterien in der ausserstationären Zusammenarbeit zwischen der Ärzteschaft und den Psychologen. Diese neuen Anforderungen führen operativ zu mehr qualitätssichernder Administration zwischen den Professionen als bisher. Der Prozess der Anordnung an sich ist nicht neu und auch nicht abzulehnen. Die Angleichung folgt der herkömmlichen Handhabung der Verschreibung zwischen verschiedenen Disziplinen. Dennoch ist ein waches Auge darauf zu legen, wie viel zusätzliche Bürokratie bei Neuerungen entsteht.
Leider ist es bis zum Umsetzungszeitpunkt dem BAG mit den beteiligten Akteuren nicht gelungen, dass alle wichtigen Voraussetzungen für eine problemlose Einführung definiert werden konnten. Die Modalitäten rund um die notwendige Weiterbildung der neu in der Praxis eigenständigen Psychologen und die Abgeltung der Personen in Weiterbildung sind nicht geklärt. Zugleich bestehen Interpretationsunsicherheiten und kantonale Unterschiede anhand der Gesetzgebung, wie die OKP-Zulassung, die neu durch die KVG-Revision auch im spitalambulanten Umfeld ab 2022 zusätzlich greifen soll. Das macht die konkrete Abwicklung im Alltag für uns herausfordernd und auch hier: Mehr Regulierung führt zu mehr Administration. Dieser von den Leistungserbringern geleistete Mehraufwand muss einen Nutzen hervorbringen. Nichtsdestotrotz erhalten wir die Versorgung mit allen produktiven Fachkräften unabhängig von den Komplikationen rund um die Einführung des neuen Modells aufrecht.

Photovoltaik-Anlage in Betrieb

Mit dem Leitbild 2021 rücken wir explizit auch die Nachhaltigkeit in den Vordergrund unseres Denkens und Handelns sowie in unsere Kommunikation. So gelang es dieses Jahr, die von der Stiftung Forel Klinik errichtete Photovoltaik-Anlage in Betrieb zu nehmen. Sie deckt im Idealfall bei Schönwetterlagen den Strombedarf der Gärtnerei und bis zu 18 % des Bedarfs der Klinik. Um Nachhaltigkeitsprojekte auch deutlicher mit einem Label nach aussen zu tragen, sind wir den Global Green and Healthy Hospitals (GGHH) beigetreten und werden künftig mehr über unsere Möglichkeiten zur Integration der Nachhaltigkeit berichten. 

Nachwirkungen von COVID19

Die Erinnerungen an die COVID19-Krise mögen mancherorts schon langsam verblassen. Doch unser Klinikjahr 2022 stand noch deutlich unter ihrem Zeichen. Impfkampagnen, Kontaktbeschränkungen und wiederholte Erkrankungswellen mit hohen Ausfallquoten unseres Personals forderten unser gesamtes Team in seiner Leistungsbereitschaft, Flexibilität und Kollegialität. Wir sind stolz darauf, auch dieses voraussichtlich letzte COVID19-Jahr erfolgreich bewältigt zu haben. Schliesslich kam es zu keinen Reduktionen unserer Behandlungskapazitäten oder Qualitätseinbussen unserer Behandlungen. Am Wichtigsten von allem: Grosse Ausbrüche der Infektion und besonders schwere Erkrankungsverläufe unter Patientinnen und Patienten und Mitarbeitenden konnten erneut vermieden werden. 

Wiederaufnahme der Netzwerkaktivitäten

Mit dem Abklingen der pandemiebedingten Einschränkungen wurde es langsam möglich, die ausgesetzten Netzwerkaktivitäten innerhalb des Suchthilfesystems und mit unseren benachbarten Kliniken wieder aufzunehmen. Insbesondere am Platz Zürich wurden Kooperationsvereinbarungen mit einigen unserer langjährigen Partnereinrichtungen geschlossen bzw. reaktiviert. Sie dienen dem Ziel, Betroffene in besonderen Behandlungsphasen rasch und abgestimmt mit dem richtigen Behandlungsangebot versorgen zu können. Die Zusammenarbeit umfasst daher fachlichen Austausch, Unterstützung in diagnostischen Massnahmen, gegenseitige Hilfe bei nötigen Kriseninterventionen und vereinfachte Aufnahmen in die anschliessenden Weiterbehandlungsangebote. 

Ausbau der Verbandsaktivitäten

Im Bereich der Verbandsaktivitäten sind wir stetig zunehmend aktiv geworden. In diesem Berichtsjahr intensivierte sich die Zusammenarbeit im Fachverband Sucht und der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrische und Psychotherapeutische Tageskliniken (SGPPT). Innerhalb der Spitäler Schweiz (H+), des Verbands der Zürcher Krankenhäuser (VZK) und der Swiss Mental Health Care (SMHC) legen wir mit unserer Vertretung in verschiedenen Gremien Wert darauf, dass diejenigen Fragestellungen, die alle Sparten und Leistungserbringer betreffen, gut abgestimmt vorwärtsgebracht, Synergien erkannt und genutzt werden und die Interessensvertretung mit einer Stimme auftritt und sich wirksames Gehör verschafft. Als Klinik in KMU-Grösse sind wir dahingehend ausgesprochen engagiert.Besonders ressourcenintensiv war die Mitarbeit innerhalb der SMHC in der Umsetzung des Anordnungsmodells mit dem BAG und den Arbeitsgruppen, dort, wo sich spezifische Themen noch auf keine gemeinsamen Grundlagen beziehen können. Die zwischen SMHC, SGPP (Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie) und SGKJPP (Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie) gegründete Arbeitsgruppe Politik ist zudem sehr aktiv in der Lobbyarbeit mit den nationalen Parlamentariern geworden. Unter anderem verfassen wir zu jeder Session einen Sessionsbrief und es finden regelmässig Gespräche mit ausgesuchten National- und Ständeräten statt.Darüber hinaus stand die Forel Klinik 2022 am vierjährlichen Kongress der Schweizerischen Vereinigung der Spitaldirektorinnen und Spitaldirektoren (SVS) in zweiter Reihe im Rampenlicht. Durch die SVS-Präsidentschaft zeichnete unsere CEO für die Durchführung und das Programm “Gemeinsam gegen Blockaden” verantwortlich. 

Letzte atf-Fachtagung

Eine besonders enge Verbindung unterhält die Forel Klinik traditionell mit der Suchtfachklinik Südhang in Bern. Zum 16. Mal fand am 11. November im Zürcher Kunsthaus – dieses Mal wieder organisiert durch die Forel Klinik – die gemeinsam ausgerichtete atf-Fachtagung statt. Weil die bisherige Zusammenarbeit in Forschung und Tagungsorganisation aber ab 2023 in einer neuen Konstellation unter zusätzlichem Einbezug der Klinik im Hasel weitergeführt wird, bildete die 16. atf-Tagung einen vorläufigen Schlusspunkt. Dementsprechend wandte sie sich in der inhaltlichen Ausgestaltung einer Bestandsaufnahme und schon lange bestehenden, aber noch immer unbeantworteten Fragen der Abhängigkeitsbehandlung zu. Die Referentinnen und Referenten sprachen über zieloffene Suchtbehandlungen und mit den jeweiligen Zeitgeistern wechselnde Therapieparadigmen, die “Suchtpersönlichkeit”, integrierte Versorgungsmodelle, die Frage nach der Heilbarkeit versus Lebensdiagnose von Abhängigkeitserkrankungen und “gelingenden” Konsum von Suchtmitteln in unserer Gesellschaft. Der inhaltliche Diskurs war befruchtend und die kollegiale Zusammenkunft herzlich.Nächstes Jahr dürfen wir uns auf eine Fachtagung im neuen Kleid freuen:, “Mensch SUCHTLeben”, getragen vom frisch gegründeten Verein Suchtfachkliniken Schweiz, bestehend aus der Forel Klinik, der Klinik im Hasel und der Klinik Südhang. 

Nanda Samimi
CEO

Christian Lorenz
Leitung Medizinisch-Therapeutischer Bereich

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Bericht der Revisionsstelle

Prüfungsurteil 

Wir haben die Jahresrechnung der Forel Klinik AG (die Gesellschaft) – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Erfolgsrechnung, der Geldflussrechnung und dem Eigenkapitalnachweis für das dann endende Jahr sowie dem Anhang, einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. 

 

Nach unserer Beurteilung vermittelt die beigefügte Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie deren Ertragslage und Cashflows für das dann endende Jahr in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. 

 

Grundlage für das Prüfungsurteil 

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Standards zur Abschlussprüfung (SA-CH) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt «Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung» unseres Berichts weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. 

 

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als eine Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. 

 

Sonstige Informationen 

Der Verwaltungsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die im Geschäftsbericht enthaltenen Informationen, aber nicht die Jahresrechnung und unseren dazugehörigen Bericht. 

 

Unser Prüfungsurteil zur Jahresrechnung erstreckt sich nicht auf die sonstigen Informationen, und wir bringen keinerlei Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu zum Ausdruck. 

 

Im Zusammenhang mit unserer Abschlussprüfung haben wir die Verantwortlichkeit, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zur Jahresrechnung oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. 

 

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. 

 

Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Jahresrechnung  

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten und für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. 

 

Bei der Aufstellung der Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu. 

 

Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung 

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den SA-CH durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich gewürdigt, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. 

 

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den SA-CH üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemässes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus: 

 

− identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen in der Jahresrechnung aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Ausserkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. 

 

− gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten Internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. 

 

− beurteilen wir die Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängenden Angaben. 

− ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Verwaltungsrat angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Geschäftstätigkeit sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, 

in unserem Bericht auf die dazugehörigen Angaben in der Jahresrechnung aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Berichts erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Geschäftstätigkeit zur Folge haben. 

 

Wir kommunizieren mit dem Verwaltungsrat unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschliesslich etwaiger bedeutsamer Mängel im Internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung identifizieren. 

 

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen 

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und PS-CH 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes Internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.  

 

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. 

 

KPMG AG 

Eric Funk 

Zugelassener Revisionsexperte 

Leitender Revisor 

 

Jeannine Hörler 

 

Zürich, 3. Mai 2023 

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Betriebliche Kennzahlen

31.12.2021 31.12.2022
Pflegetage stationär 34’757 34’035
Patienten stationär (Austritte) 667 589
Bettenbelegung in Prozent 98 99
Betten 102 101
Durchschnittlicher Aufenthalt (Tage) 55 62
Behandlungstage Tagesklinik 7’591 8’336
Patienten Tagesklinik (Austritte) 202 216
Konsultationen Ambulatorium 5’339 6’663
Stellen/Mitarbeitende 
– Anzahl Mitarbeitende per 31.12. 165 158
– Vollzeitäquivalent (FTE) 136 128
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Kommentar zur Rechnung

Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine EBIT-Marge von 1,3% erzielt (Vorjahr 2,2%). Exklusiv Tarifrückstellung von TCHF 323, welche aufgrund des laufenden Festsetzungsverfahrens im stationären Bereich gebildet wurde, ergibt dies eine EBIT-Marge von 2,7%. Das somit im Vergleich zum Vorjahr leicht bessere operative Ergebnis ist der wie im Vorjahr konstanten Bettenauslastung von 98%, der Aufstockung von 101 auf 102 Patientenzimmer, der kürzeren Verweildauer der Patienten sowie der Verschiebung von Ausgaben in das Jahr 2023 geschuldet. Der Fachkräftemangel, der sowohl stationär wie auch ausserstationär stark spürbar war, trug stationär kurzfristig – mit viel Einsatz des bestehenden Personals – ebenfalls zum leicht besseren EBIT bei. Ausserstationär hingegen wurde das EBIT aufgrund des Fachkräftemangels in Verbindung mit der geltenden Tarifstruktur stark belastet, obwohl die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten hoch war. 

 

Die EBITDA-Marge lag 2022 mit 4,5% um 1,6% tiefer als im Vorjahr (6,1%). Exklusive Tarifrückstellung betrug die EBITDA-Marge 5,9% und lag somit knapp unter dem Vorjahreswert. Um langfristig notwendige Investitionen tätigen zu können, wird nach wie vor eine EBITDA-Marge von mindestens 8% angestrebt, was sich mit der aktuellen Tarifgestaltung, den zunehmenden regulatorischen Anforderungen sowie der bestehenden Planungsunsicherheit aufgrund des hängigen Tariffestsetzungsverfahrens, als schwierig erweist.  

Der Eigenfinanzierungsgrad stieg von 41.1% im Vorjahr auf 43.6% im Berichtsjahr. Dieser Anstieg ist wie in den Vorjahren dem konsequenten Abbau des Fremdkapitals geschuldet. 

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Organe der Forel Klinik

Verwaltungsrat

Gitti Hug, lic. oec. HSG, Rechtsanwältin, Küsnacht, Präsidentin
Dr. med. Toni Berthel, Psychiater, Suchtmediziner, selbstständig, Winterthur und Küsnacht
Dr. med. Christoph Eberle, ehem. Chefarzt Chirurgie, Spitalregion Fürstenland-Toggenburg, Kempraten
Prof. Dr. Wilfried Lux, Leiter Kompetenzzentrum für Accounting und Corporate Finance, OST Ostschweizer Fachhochschule
Thomas Straubhaar, lic. rer. pol., Gesundheitsökonom und Interimsmanager

Geschäftsleitung

Nanda Samimi, CEO
Patrick Bürli, CFO (ab 01.09.2022)
Dr. sc. ETH Christian Lorenz, Leitung Medizinisch-Therapeutischer Bereich
Ralf Pelkowski, Medizinischer Direktor und Leitung Stationäre Versorgung (bis 30.04.2022)
Franz Rüegg, Leitung Betriebe
Angelika Stuber, Leitung Human Resources

Kontrollstelle

KPMG, Zürich

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Mit der COVID-Studie und der Survival-Studie haben wir 2022 zwei Forschungsprojekte abgeschlossen, aus denen sich wichtige Schlussfolgerungen für die klinische Praxis ergeben.  

COVID-Studie. Die in Zusammenarbeit mit der ZHAW Winterthur durchgeführte COVID-Studie hat gezeigt, dass sich das Konsumrisiko stationär behandelter Patienten während der COVID-Restriktionen mehr als verdoppelt hat (vgl. Kastl et al. 2022). Das Ergebnis macht Folgendes deutlich:  

  1. Einschränkungen im Bewegungsradius und das Aussetzen der Wochenendheimkehr während der Pandemie haben zwar die Erreichbarkeit und „Griffnähe“ alkoholischer Getränke vermindert, die Rückfallhäufigkeit aber erhöht. 
  2. Zur Erhöhung des Konsumrisikos dürften unter anderem auch pandemiebedingte Belastungen beigetragen haben. Eine Zunahme des Alkoholkonsums während der Pandemie konnte auch in anderen Stichproben abhängiger Personen nachgewiesen werden (z.B. Schecke et al. 2022; Hutchison et al. 2022). 
  3. Die Erhöhung des Konsumrisikos deutet auf eine motivationale Gegenregulierung (Korrumpierungseffekt; Deci 1971) hin, die auftreten kann, wenn von aussen auferlegte Massnahmen die innere Motivation schwächen. 

Die Ergebnisse der COVID-Studie verdeutlichen unter anderem die zentrale Bedeutung motivationaler Faktoren in der Alkoholentwöhnung, die offenbar stärker wiegen als extern auferlegte Einschränkungen. Die Wechselwirkungen zwischen innerer Motivation und externen Einschränkungen sind auch außerhalb der pandemischen Ausnahmesituation zu berücksichtigen.  

Survival-Analyse. Das Risiko von Patienten, während ihres stationären Aufenthalts Alkohol zu konsumieren, nimmt mit zunehmender Behandlungsdauer ab. Das hat unsere in Kooperation mit der Universität Konstanz durchgeführte Survival-Analyse ergeben (Senn et al. 2022). Neben den therapeutischen Schlussfolgerungen hat dies auch wichtige gesundheitsökonomische Implikationen: Eine ausreichende Behandlungsdauer sichert die Nachhaltigkeit der Therapie und trägt so zu einer positiven Kosten-Nutzen-Bilanz der Alkoholbehandlung bei.  

Ausblick. Im Rahmen des 2023 startenden Folgeprojekts werden die Bedeutung motivationaler Faktoren und der Zusammenhang zwischen Behandlungsdauer und Therapieerfolg unter besonderer Berücksichtigung individueller Patientenmerkmale untersucht und zur Ableitung weiterer therapeutischer Schlussfolgerungen genutzt. 

Literatur:  

Kastl EM, Winkler I, Wieber F, Rösner S (2022). Lockdown und Alkoholkonsum [Poster]. In: Deutscher Suchtkongress, München, 7.-9. September 2022. 

Schecke H, Bohn A, Scherbaum N, Mette C (2022). Alcohol use during COVID-19 pandemic on the long run: findings from a longitudinal study in Germany. BMC Psychol 10(1): 266. 

Hutchison M, Aldalur A, Maisto SA, Chiang A, Abar B, Stecker T, Conner KR (2022). Alcohol use during COVID-19 in adults with severe untreated AUD. Alcohol Treat Q 40(3): 299-310.  

Deci EL (1971). Effects of externally mediated rewards on intrinsic motivation. (PDF; 223 kB). In: Journal of Personality and Social Psychology 18(3): 105–115. 

Senn S, Volken T, Rösner S, Wieber F (2022). What is the relapse risk during treatment? Survivor analysis of single and multiple relapse events in inpatients with alcohol use disorder as part of an observational study. J Subst Abuse Treat 138: 108754. 

Publikationen  

Senn S, Volken T, Rösner S, Wieber F (2022). What is the relapse risk during treatment? Survivor analysis of single and multiple relapse events in inpatients with alcohol use disorder as part of an observational study. J Subst Abuse Treat 138: 108754. 

Tagungsbeiträge 

Kastl EM, Winkler I, Wieber F, Rösner S (2022). Lockdown und Alkoholkonsum [Poster]. In: Deutscher Suchtkongress, München, 7.-9. September 2022.  

Senn S, Wieber F, Rösner, S. Entwicklung des Konsumrisikos alkoholabhängiger Patienten im Verlauf der stationären Alkoholentwöhnung [Poster]. In: 16. atf Fachtagung, Zürich, 11. November 2022. 

Knieps A, Menning H, Herdener M, Rösner. Veränderungen von Reaktionsmuster im Go/No-Go-Paradigma vor und nach einer stationären Alkoholentwöhnung. In: 16. atf Fachtagung, Zürich, 11. November 2022.   

Kastl EM, Winkler, I.; Wieber, F.; Rösner, S., Einfluss der COVID-Restriktionen auf Konsumereignisse während der stationären Entwöhnungsbehandlung [Poster]. In: 16. atf Fachtagung, Zürich, 11. November 2022. 

Abgeschlossene Dissertationen  

Knieps A (2022). Objektive Indikatoren der Hemmungskontrolle: Eine prospektive Studie zur Veränderung von Reaktionsmustern im Go/No-Go-Paradigma vor und nach einer stationären Alkoholentwöhnung. Dissertation. Psychiatrische Universitätsklinik Zürich.

Abgeschlossene Masterarbeiten  

Theiss, N (2022). Welche Folgen haben die COVID-19 Massnahmen in der Alkoholentwöhnung. Masterarbeit – Master of Science. Fachbereich Psychologie. Universität Konstanz.  

Kastl EM (2022). Kurz- und mittelfristige Effekte der Lock-Down-Massnahmen auf die Ergebnisse der stationären Alkoholentwöhnung. Masterarbeit – Master of Science. Universität Innsbruck.  

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Im Jahr 2020 sind wir Zeitzeugen eines Jahrhundertereignisses geworden. Innert kürzester Zeit hatten wir zu lernen, die Krise zu vergegenwärtigen sowie solidarisch und verantwortungsbewusst mir ihr umzugehen. Sie bescherte eine Reihe neuer Herausforderungen, löste Unsicherheiten und Ängste aus. Doch gemeinsam konnten wir sie meistern – dank dem grossen Engagement aller Beteiligten. Darüber hinaus konnten wichtige, in die Zukunft gerichtete Veränderungen «eingeläutet» werden, um auch den kommenden Herausforderungen gewachsen zu sein.

Neuankommende in der Geschäftsleitung
Noch bevor zu erahnen war, was das Jahr bringen würde, konnten Ralf Pelkowski als neuer Medizinischer Direktor und Leitung der stationären Versorgung sowie Angelika Stuber als neue Leitung Human Resources in der Geschäftsleitung begrüsst werden. Kaum hatte ihre Einarbeitung begonnen, sahen sich beide mit der ungewöhnlichen Aufgabe in der unmittelbar gebildeten Taskforce konfrontiert, die Klinik und alle Mitarbeitenden an den damals noch drei Standorten sowie alle Patientinnen und Patienten in den verschiedenen Settings sicher durch die Pandemie zu führen. Das war ein Senkrechtstart.

Die Krise meistern
Angesichts der für alle unbekannten Situation um Covid-19 war ein umsichtiges, rasches und flexibles Handeln nötig. Den Ängsten und Sorgen um unser aller Gesundheit, Sicherheit, aber auch Freiheit war zu begegnen. Gleichzeitig galt es Wege zu finden, um dem Anspruch, die bestmögliche Behandlung für die Patientinnen und Patienten anzubieten, gerecht zu bleiben. Dies war ein ständiger Prüfstand. Die etablierten Behandlungsansätze, Arbeitsabläufe, Hygienemassnahmen und auch das Miteinander mussten immer wieder im Rahmen des sich wandelnden Schutzkonzeptes angepasst werden. Dies forderte von allen Beteiligten ein hohes Mass an Flexibilität, Toleranz und Einsatz. Die Taskforce konnte stets die nötige Sicherheit vermitteln und das Vertrauen im Umfeld erhalten.

Sicher auch mit einer Prise Glück ist es gelungen, während der Isolationsphase in der ersten Welle praktisch keine Therapieabbrüche zu verzeichnen und insgesamt eine gewohnt hohe Behandlungsqualität aufrecht zu erhalten. In der Stationären Versorgung zeigte sich trotz der besonderen Bedingungen der Pandemie ein unverändert hoher Bedarf an Entzugs- und Entwöhnungsbehandlungen. Die durchgehend hohe Auslastung und die zahlreichen Anmeldungen zeugten davon. Die Anzahl an Covid-19-positiv getesteten Personen war insgesamt marginal. Der Organisations- und Kommunikationsaufwand hingegen war horrend und sehr fordernd.

Erfreulicherweise war mitten in der Pandemie auch Forschung möglich: Während der ersten Welle konnte innert Kürze eine Covid-19-Studie unter Isolation der stationären Patientinnen und Patienten durchgeführt werden – die Ergebnisse liegen noch nicht abschliessend vor. Eine internationale Publikation wird derzeit vorbereitet.

Nanda Samimi, CEO, und Ralf Pelkowski, Medizinischer Direktor und Leitung Stationäre Versorgung

Klinikentwicklung im Fokus
Trotz aller Unwegsamkeit schritt die Entwicklung der Forel Klinik weiter voran. Das Anfang Jahr gestartete Projekt «one place» – der Ausbau des zweiten Stocks am Sihlquai und der Umzug des Ambulatoriums von der Tödistrasse dorthin – konnte bis im Sommer fast ungehindert abgeschlossen werden. Diese Zusammenlegung der Tagesklinik und des Ambulatoriums an einen Standort war ein wichtiger Meilenstein. Durch die entstandenen Synergieeffekte konnten die Ausserstationäre Versorgung weiter gestärkt und Räume für weitere Entwicklungen eröffnet werden. Mit der verbesserten Vernetzung und Kontinuität der stationären, intermediären und ambulanten Versorgung und der Einführung des modularen Therapiekonzepts in der Tagesklinik konnten erste Schritte umgesetzt und die Behandlungsqualität weiter gesteigert werden. Im Sinne «ambulant vor stationär» und im ständigen Bemühen einer qualitativen Entwicklung.

Mit der im Januar begonnenen Überarbeitung und schrittweisen Implementierung des neuen Qualitätssystems im Rahmen des Projekts «MTB Basic» wurde ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Klinik auf den Weg gebracht. Durch die damit verbundene gemeinsame kritische Reflexion sämtlicher Prozesse und Inhalte wurden erste Effizienzgewinne erzielt, Entwicklungsfelder identifiziert und besetzt. Wichtige Grundsteine für weitere Entwicklungen sind somit gelegt.

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Die Sicherstellung der Qualität und Kompetenz in der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten ist das vordringliche Ziel der Klinik. Es ist unser oberstes Gebot, mit unserem Behandlungsangebot Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes und erfüllendes Leben zu unterstützen. Während die stationäre Versorgung mit einer Belegung von durchschnittlich 96% unsere finanziellen Erwartungen erfüllt hat, wurde das ambulante und tagesklinische Angebot aus pandemischen Gründen weniger konstant genutzt.  Die Covid-19-Pandemie hat die Klinik denn auch vor grosse Herausforderungen gestellt.

Gemeinsam stark
Zu Beginn der Pandemie wurde eine interne Covid-19-Taskforce zusammengestellt, die die Anforderungen an den Klinikbetrieb laufend den aktuellen Bestimmungen des Bundes und des Kantons anpasste. Leider konnten aufgrund der Pandemie weder der Rückblick auf das erfolgreiche Zusammenlegen der Tagesklinik und des Ambulatoriums in Zürich, noch das Jubiläum zum 10-jährigen Bestehen der Tagesklinik gebührend gefeiert werden. 

Dank eines umfangreichen Schutz- und Hygienekonzepts konnte eine Coronavirus-Infektion in der Klinik vermieden werden. Die Rückmeldungen der Patientinnen und Patienten waren durchwegs sehr positiv: Sie konnten sich vollumfänglich auf die Therapie konzentrieren. Ohne die Kompetenz, Motivation und den Einsatz der Mitarbeitenden hätten die zahlreichen Herausforderungen nicht gemeistert werden können. Dafür sei ihnen grosser Dank ausgesprochen.

Gitti Hug, Präsidentin des Verwaltungsrats

Vom Verein zur Stiftung

Dieses Jahr stand im Zeichen der Vorbereitungen für einen Wechsel der Trägerschaft der Forel Klinik AG. Um die Qualität der Behandlungsangebote auch in Zukunft sicherzustellen und weiter auszubauen, hat die Klinik im Rahmen der geltenden regulatorischen Vorgaben einen effizienten und rechtlich unabhängigen Klinikbetrieb zu gewährleisten. Dieses Ziel kann in der heutigen Struktur der Forel Gruppe mit dem Verein als Träger der Klinik unter dem Blickwinkel der «Best Practise» langfristig nicht gewährleistet werden. Als Resultat einer entsprechenden Risikoanalyse hat der Vorstand des Vereins, zusammen mit der Geschäftsleitung, verschiedene Lösungen entwickelt, worunter die Idee, die bestehende Vereinsträgerschaft in eine neu zu gründende Stiftung mit ideeller Zwecksetzung umzuwandeln, im Vordergrund stand.

Eine Stiftung mit einer Aktiengesellschaft als Betriebsgesellschaft entspricht einer weitverbreiteten Organisationsform im Spital- und Klinikbetrieb. Langwierige Vorabklärungen, insbesondere mit den Steuerbehörden und dem kantonalen Landwirtschaftsamt – der Verein verfügt über mehrere landwirtschaftlich genutzte Parzellen – mussten vorgenommen werden. Im Herbst sollte der Mitgliederversammlung ein entsprechender Antrag vorgelegt werden. Die Mitgliederversammlung wurde jedoch infolge der Pandemie zweimal verschoben und schliesslich Anfang Februar des Folgejahres schriftlich abgehalten. Im Rahmen dieser Abstimmung wurde der Antrag zur Rechtsform-Umwandlung gutgeheissen.

Damit sind wir für die Zukunft strukturell gut gerüstet und überzeugt, nicht nur gegenüber unseren Patientinnen und Patienten, sondern auch gegenüber den unserem Behandlungsangebot vor- und nachgelagerten Gesundheitsträgern ein verlässlicher Partner zu sein. 

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Im Rahmen der in diesem Jahr von der Forel Klinik organisierten atf-Tagung im November 2019, die zum Thema «Nichtverbale Methoden in der Alkoholentwöhnung» stattfand, wurden Abhängigkeitserkrankungen vor dem Hintergrund impliziter und expliziter Prozesse diskutiert. Implizite und explizite Prozesse beschreiben voneinander abgrenzbare Formen der Informationsverarbeitung, die in unterschiedlichem Mass an der Ent-stehung bewusster Entscheidungen und automatisierter Handlungsten-denzen beteiligt sind. Während impli-zite Prozesse unbewusst, automati-siert und emotional gefärbt sind, sind explizite Prozesse bewusst, verbal präsentiert und zumeist logischen Gesetzen folgend.

Abhängigkeitserkrankungen sind wie kaum eine andere Form psychischer Störungen vom Antagonismus beider Systeme geprägt: Während Automatismen und Impulse des impliziten Systems auf Konsum «drängen», versucht das explizite System, einem Konsum durch Willensanstrengung entgegenzuwirken. Die besondere motivationale Herausforderung ergibt sich aus der relativen Dominanz impliziter Prozesse, zu deren Entstehung auch neurobiologische Veränderungen beigetragen haben. So kommt es im Laufe einer Abhängigkeitsentwicklung zu Anpassungsprozessen in verschiedenen Transmittersystemen des Gehirns, die für die Regulierung von Motivation, Lernen und Gedächtnis verantwortlich sind. Die Sensibilisierung dopaminerger Neurone im mesolimbischen System geht mit einer Steigerung des Anreizwerts von Alkohol einher, die auf subjektiver Ebene als übermächtiges Verlangen (Craving) wahrgenommen wird, das mit der Absicht, den Konsum einzuschränken, in Konflikt gerät (Berridge 2016; Stacy 2010; Robinson 2001).

Inzwischen mehren sich Hinweise aus der Forschung, die zeigen, dass eine übermässige Fokussierung von Absichten zur Störung selbstregulierender Prozesse bis hin zum Zusammenbruch der kognitiven Kontrolle beitragen kann (Erskine 2010; Garland 2012a; Heatherton 2011). Durch ein ständiges Kreisen der Gedanken um den Vorsatz «Ich darf nicht mehr an Alkohol denken» kann eine Absicht sogar ins Gegenteil umschlagen. Wie verschiedene Experimente zur Gedankenunterdrückung (z. B. «Weisser-Bär-Experiment») zeigen, drängen sich «verbotene» Gedanken im Sinne paradoxer bzw. «ironischer Prozesse» (Wegner 1998) fast zwanghaft auf. Eine hohe Absichtsrelevanz kann das Auftreten widersprüchlicher Reaktionen zusätzlich verstärken.

Was lässt sich daraus für die therapeutische Praxis schlussfolgern? Die Abkehr von Zielen und Absichten oder der Verzicht auf eine verbale Vermittlung therapeutischer Inhalte sind sicher keine praktikablen Lösungen – denn Ziele geben die Richtung von Veränderungsprozessen vor, und verbal orientierte Methoden bilden die Grundlage für die Planung von Veränderungen.

 

Susanne Rösner, Leitung Forschung

Implizite und explizite Methoden
Um einer kognitiven Überkontrolle vorzubeugen, ist vielmehr ein ausgewogenes Verhältnis zwischen impliziten und expliziten Methoden in der Alkoholentwöhnung anzustreben. Die auf der atf-Tagung präsentierten achtsamkeitsbasierten und hypnotherapeutischen Ansätze erscheinen in besonderer Weise geeignet, verbal orientierte Strategien zu ergänzen. Im Rahmen hypnotherapeutischer Verfahren werden Teile des expliziten Systems gezielt «heruntergefahren», um implizite Prozesse zu stärken. Aber auch ein körperbezogener oder handwerklich-manueller Zugang, wie er durch Sport-, Bewegungs- und Ergotherapie gefördert wird, kann ein wirksames Gegengewicht zu den verbal orientierten Verfahren der Psychotherapie bilden.

Ein weiterer impliziter Wirkfaktor dürfte im geschützten Rahmen der stationären Alkoholentwöhnung liegen. Denn die Erfahrung abhängiger Patienten, dass Abstinenz un-ter kontrollierten Bedingungen möglich ist, trägt implizit zur Erhöhung und zur Stabilisierung der Selbstwirksamkeitserwartung bei. Was dem Patienten anfangs unmöglich erscheint, wird durch den geschützten Rahmen des stationären Settings jeden Tag erreichbarer. Abstinenz wird so nicht mehr nur als angestrebtes Ziel, sondern als wahrgenommene Zielerreichung und Ausdruck der eigenen Wirksamkeit erlebt. Die Infragestellung der Zielerreichung («Werde ich es schaffen?») wird dabei nach und nach durch Gewissheit («Ich schaffe es») abgelöst. Zusätzlich zu den selbstwirksamkeitsstabilisierenden Effekten einer erfolgreichen Handlungskontrolle dürften bei kontinuierlicher Abstinenz auch lerntheoretische Prozesse der Löschung zur impliziten Vermittlung therapeutischer Effekte beitragen. Gemeinsam ist diesen Prozessen, dass deren Wirkung implizit und damit ohne bewusste Reflexion der vermittelnden Prozesse stattfindet. 

Durch die Ergänzung impliziter und expliziter Therapieformen kann es gelingen, Patienten auf ihrem Weg aus der Abhängigkeit optimal zu unterstützen. Denn die Kombination settingbezogener, impliziter und expliziter Wirkeffekte dürfte nicht nur einer kognitiven Überkontrolle vorbeugen, sondern letztlich durch Synergieeffekte auch eine deutliche Steigerung der therapeutischen Effekte bewirken.

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Zu Beginn des Geschäftsjahres 2019 hat uns das Erreichen eines nachhaltigen Tarifniveaus für unsere Angebote und die langandauernde Verhandlungsphase noch sehr beschäftigt. Es ist uns damit gelungen, uns diesem Ziel weiter anzunähern. Die Auslastung der etablierten Angebote stationär (93%) und tagesklinisch (83%) erwies sich als gutes Ergebnis. Im medizinisch-therapeutischen Bereich sind Vorprojekte umgesetzt worden, die der Weiterentwicklung unserer Angebote über alle Settings dienen. In der Tagesklinik wurde das Halbtagesprogramm nach ersten Einführungsmonaten weiter geschärft. Erneut durften wir erfreulich gute Resultate aus der Patientenzufriedenheitsumfrage entgegennehmen. Die damit verbundenen Hinweise auf Verbesserungspotenzial sind für den stetigen Qualitätserhalt unabdingbar, damit wir unsere 130-jährige Erfolgsgeschichte fortschreiben können.

Tarifverhandlungen
Im Vordergrund des Geschäftsjahres 2019 – dem 130-jährigen Bestehen der Forel Klinik – stand das Erreichen eines nachhaltigen Tarifniveaus für unsere Angebote. Das neue Tarifmodell TARPSY, welches An-fang 2018 mit einer zweijährigen Übergangsphase für den stationären Bereich eingeführt wurde, konnte sich nach diversen Umstellungsschwierigkeiten in diesem Geschäftsjahr stabilisieren. Dennoch bleibt das noch junge TARPSY-System für uns Leistungserbringer auch nach der Einführungsphase eine Herausforderung hinsichtlich unvollständiger Leistungsabbildungsstrukturen und der dazu notwendigen Dokumentationstiefe. Hierbei ist die Balance in der Weiterentwicklung des Finanzierungssystems zu finden, zwischen dem Grad an Ausdifferenzierung der Leistungsabbildung und dem im Gegenzug dabei entstehenden administrativen Aufwand. Es ist uns in Anbetracht der ungewöhnlichen Herangehensweise gut gelungen, beinahe vollständig den betrieblich notwendigen Basisaufgaben nachzukommen. Wir dürfen stolz darauf sein. Nun müssen die Optimierungsarbeiten nach dem Go-live der Standardversionen angegangen werden, sodass wir die neuen Systeme noch effizienter und fehlerfrei nutzen können.

Gleichzeitig gestaltete sich die erneute Tarifverhandlung für das Jahr 2019 als sehr langwierig. Diese zogen sich bis in den Sommer, führten aber schliesslich zu einem befriedigenden Abschluss, so dass die infolge der unsicheren Tarifsituation zurückgestellten Projekte – wenn auch mit Verspätung – wieder vorangetrieben werden konnten. Im Spätsommer starteten bereits die nächsten Tarifverhandlungen für das Jahr 2020.

Nanda Samimi, CEO
Gitti Hug, Präsidentin

Gutes Ergebnis
Mit einer durchschnittlichen Belegung von 93% konnte in diesem Geschäftsjahr eine erfreuliche, kontinuierlich hohe Nachfrage für die stationäre Behandlung verzeichnet werden. Die Tagesklinik hat mit 83% Auslastung im Ganztagesprogramm das gesteckte Ziel erreicht. Insbesondere konnten wir einen markant besseren Jahresabschluss als budgetiert verzeichnen. Dieses erfreuliche Ergebnis gründet auf verschiedenen Effekten. Die lang andauernde Ertragsunsicherheit, verursacht durch die langwierigen Tarifverhandlungen, führte zu Minderausgaben. Es konnten nicht mehr alle Vorhaben bis Ende Jahr umgesetzt werden.

Zudem hat die befürchtete negative Tarifschwankung durch die weiteren Tarifsystemanpassungen im 2019 sich nicht so stark ausgewirkt. Zu guter Letzt erwirtschaftete unser Mitarbeiterfonds eine hohe Rendite.

 

Zusammenlegung Ambulatorium und Tagesklinik
Nebst der Hauptherausforderung eines möglichst gut geführten Finanzmanagements noch inmitten der Finanzstrukturetablierung wurde grosser Wert darauf gelegt, wichtige anstehende Entwicklungsprojekte für die Forel Klinik nicht zu vernachlässigen. So konnten die ersten Planungsarbeiten im Zusammenhang mit der Zusammenlegung von Ambulatorium und Tagesklinik vorwärtsgebracht werden. Die Standorte des Ambulatoriums und der Tagesklinik liegen relativ weit auseinander, was in personeller und organisatorischer Hinsicht aufwendig ist und zu Synergieverlusten führt. Diese auf die Länge unbefriedigende Situation rief nach einer Optimierung. Nachdem sich die Gelegenheit bot, am Standort der Tagesklinik weitere Mieträumlichkeiten zu übernehmen, wurde beschlossen, die beiden Standorte am Sihlquai 255 im 2020 zusammenzulegen.

Auch im medizinisch-therapeutischen Bereich sind Vorprojekte umgesetzt worden, die der Weiterentwicklung der Angebote stationär und tagesklinisch dienen. Konkretisiert werden diese im kommenden Jahr. Erste Anpassungen erfolgten im Berichtsjahr in Form von Pilotdurchführungen. Dabei ist der Fokus auf mehr Durchlässigkeit zwischen den Angeboten und mehr Flexibilität gelegt worden, sowohl stationär wie auch tagesklinisch. In der Tagesklinik wurde das Halbtagesprogramm nach ersten Einführungsmonaten weiter geschärft. Es bietet Patientinnen und Patienten neue Möglichkeiten, um den schrittweisen Übergang in ihren Alltag zu verbessern. Die Ergotherapie wurde im ausserstationären Bereich stärker ausgebaut und patientenorientierter gestaltet. Bereichernd empfinden wir die Zusammenarbeit mit der Klinikseelsorge, die noch vor der Adventszeit und den Feiertagen in Ellikon neu zustande kam.

Markus Bünter, Chefarzt a. i.